AMH hat verschiedene physiologische Funktionen, dazu habe ich in meinem Blog schon häufiger geschrieben. Eine relevante ist die Minderung der FSH-Rezeptor-Empfindlichkeit, was dazu führt, dass der Verbrauch an wachsenden, FSH-abhängigen Follikeln, gemindert wird. Wenn im Alter weniger AMH vorhanden ist, steigt so auch die Stimulierbarkeit von Follikeln, was eine der Erklärungen dafür ist, dass in der späten reproduktiven Lebensphase häufiger auch mal 2 Follikel wachsen und ovulieren pro Zyklus.
Eine aktuelle Studie wertet Daten einer prospektiven, randomisierten Studie bei PCO-Syndrom-Patientinnen mit der Frage aus, inwieweit die Höhe des AMH korreliert mit einer geminderten Wahrscheinlichkeit an Ovulationen. (Allison S. Komorowski et al. Anti-Müllerian Hormone Level Predicts Ovulation in Women with Polycystic Ovary Syndrome Treated with Clomiphene and Metformin. Fertility & Sterility 2024; im Druck: doi.org/10.1016/j.fertnstert.2023.12.031)
Von 322 Frauen lag ein AMH vor, 11,7 ± 8,3 ng/ml (Bereich 0,1 – 43,0 ng/ml). Mit jedem Anstieg des AMH um 1 ng/ml sank die Wahrscheinlichkeit einer Ovulation um 10% (OR 0,90, 95% KI 0,86 – 0,93). Frauen mit einem AMH > 8 ng/ml zeigten eine signifkant niedrigere Wahrscheinlichkeit für die Ovulation als diejenigen mit einem AMH < 4 ng/ml (OR 0,23, 95% KI 0,05 – 0,68).
Die Studie unterstreicht mit ihren Ergebnissen exzellent die physiologische Wirkung von AMH!
Ihr
Michael Ludwig
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