Eine Studie und ein begleitendes Editorial beschäftigen sich einmal mehr mit der Frage, inwieweit wiederholte Aborte, eine gestörte Plazentation und ein komplizierter Schwangerschaftsverlauf eine gemeinsame Pathologie teilen und assoziiert sind.

Eine chinesische Kohortenstudie hat über 108.000 Geburten ausgewertet, darin enthalten 1.994 von Frauen mit habituellen Aborten und 94.321 ohne diese Anamnese. (J. Zhang et al. Fertility & Sterility 2023, im Druck: 10.1016/j.fertnstert.2023.04.028) Nach intensiver Adjustierung zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anamnese habitueller Aborte und dem Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen wie einer Präeklampsie sowie einer Placenta praevia und accreta.

Die beiden Autorinnen eines begleitenden Editorials sehen diese Daten als eindeutige Bestätigung der bisherigen Meinung, dass die gemeinsame Pathologie von Schwangerschaftskomplikationen wie einer Präeklampsie einerseits und habituellen Aborten andererseits in der gestörten Plazentation liegt. (Clara Q. Wu und Isabelle Létourneau. Placental dysfunction, abnormal placentation, and recurrent miscarriages: is there a common etiology? Fertility & Sterility 2023, im Druck: doi.org/10.1016/j.fertnstert.2023.06.031)

Insgesamt keine neue Beobachtung aber eine gute Bestätigung der bisherigen Vermutungen.

Ihr

Michael Ludwig