Orale Kontrazeptiva insbesondere werden häufig in „Generationen“ eingeteilt. Zwei Autoren gehen in einem herausragenden Editorial darauf ein, dass diese Einteilung unsinnig ist (Mitchell D. Creinin und Jeffrey T. Jensen. Oral Contraceptive Generations – Time to stop using a marketing myth to define nomenclature. Contraception, im Druck). Hintergrund dieser Auffassung ist, dass die Einführung des “Generationenbegriffs” ein reines Marketinginstrument war. Die Einteilung hat nichts damit zu tun, dass Risiken abhängig von Generationen steigen oder fallen, dass eine höhere Generation ein „besseres“ Kontrazeptivum verspricht usw. Tatsächlich verhält es sich bekanntlich so, dass man unterschiedliche Gestagene mit unterschiedlichen Dosen von Ethinylöstradiol kombinieren kann, was dann zu einem unterschiedlichen Thromboserisiko führt, z.B. Präparate mit Östradiol – Qlaira, Zoely – werden durch diese Einteilung gar nicht erfasst, die Partialwirkung von Gestagenen auch nicht.

Ich kann den Autoren nur beipflichten, dass der „Generationenbegriff“ bei den Kontrazeptiva ein unsinniger und irreführender ist.

Ihr

Michael Ludwig