Vitamin D, neverending story – oder vielleicht besser: Wir lernen dazu und tasten uns langsam vorwärts, heran an die Wahrheit, was eine Vitamin-D-Supplementierung wirklich leisten kann.

Eine aktuelle Publikation beschäftigt sich erneut mit der Frage „Fertilität“ (June L. Fung et al.

Association of vitamin D intake and serum levels with fertility: results from the Lifestyle and Fertility Study. Fertility & Sterility, im Druck).

In einer prospektiven Studie wurden 132 Frauen und ihre Partner eingeschlossen. Ein Vitamin D Serumspiegel von über 50 nmol/l (20 ng/ml) galt als suffizient (lag vor von je 130 Frauen und Männern). Ferner wurde über detaillierte Ernährungsprotokolle evaluiert, wie sich die Personen insgesamte ernährten und insbesondere, wieviel Vitamin D mit der normalen Nahrung oder Supplementen aufgenommen wurde: 37% der Frauen und 68% der Männer blieben unterhalb der empfohlenen Menge Vitamin D pro Tag (> 10 µg/d, > 400 IE/d).

Wurden nun diejenigen mit ausreichenden Serumspiegeln oder ausreichender Tagesaufnahme von Vitamin D verglichen mit denjenigen, die dies nicht erreichten, fand sich zunächst ein signifikanter Vorteil für ein hohes Vitamin (oberhalb 50 nmol/l) bzw. eine ausreichende Einnahme pro Tag. Nach Adjustierung allerdings war dieser Unterschied nicht mehr signifkant. Adjustiert wurde nach Alter, BMI, Alkohlaufnahme, Rauchen, physischer Aktivität, zusätzlichen Nahrungsmitteln und der insgesamt diätetischen Qualität.

Was bedeutet das? Zu wenig eingeschlossene Teilnehmer? Wäre der Unterschied bei mehr Teilnehmern längerfristig signifikant geblieben? Möglich. Vielleicht aber spiegelt sich hier ein Lebensstil-Effekt wider: Menschen mit guten Vitamin D Spiegeln, Menschen, die sich grundsätzlich bewusst und qualitativ gut ernähren, leben gesünder und haben auch eine bessere Fertilität – es handelts sich um eine Assoziation, nicht um einen direkten kausalen Zusammenhang, nicht um eine Dosis-Wirkungs-Beziehung. Dies diskutieren auch die Autoren in ihrer Arbeit und können schlussendlich den Punkt nicht ausschließen.

Fazit: Menschen mit niedrigeren Vitamin D Spiegeln haben eine geringere Fertilität, aber inwiefern man dies verbessern kann bleibt offen.

Ihr

Michael Ludwig