AMH fällt unter einer Chemotherapie bei Frauen mit Mammakarzinom unter 35 Jahren signifikant ab und steigt nach 2 Jahren etwas an, einen weiteren Anstieg nach 5 Jahren sieht man nicht (Anne Perdrix et al. Influence of adjuvant chemotherapy on anti-Müllerian hormone in women below 35 years treated for early breast cancer. Reproductive Biomedicine Online, im Druck). Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung an 54 Frauen.

Ein medianes AMH von 2,12 ng/ml vor Behandlung fiel auf einen Median von 0,13 ng/ml etwa 1 Jahr nach Diagnosestellung. 2 Jahre später (also 3 Jahre nach Diagnosestellung) lag das AMH im Median bei 0,31 ng/ml und blieb dort unverändert auch weitere 3 Jahre später (5 Jahre nach Diagnosestellung).

Eine Vergleichsgruppe für den altersentsprechenden Abfall nutzen die Autoren nicht, vielmehr verglichen Sie die Werte nach 1, 3 und 5 Jahren mit einem zu erwartenden Abfall von 5,6% pro Jahr bezogen auf die Ausgangswerte vor Behandlungsbeginn.

Ferner sahen die Autoren, dass die zusätzliche Anwendung von Taxanen den AMH-Abfall zusätzlich verschlechterte (0,09 ng/ml vs. 0,39 ng/ml).

Die Studie bestätigt die zu erwartende Verschlechterung der Ovarreserve durch eine Chemotherapie bei Mammakarzinom-Patientinnen.  Sie zeigt auch, dass kaum mit einer relevanten Verbesserung für bis zu 5 Jahre zu rechnen ist, eine geringe Verbesserung der Ovarreserve tritt ein, dies aber innerhalb von etwa 24 Monaten.

Ihr

Michael Ludwig