Die KEEPS, Kronos Early Estrogen Prevention Study, war eine prospektive, randomisierte Studie mit Anwendung equiner Östrogene oder transdermalem Östradiol in Kombination mit 200 mg Progesteron für 12 Tage im Monat. Die Kontrollgruppe erhielt Placebo-Tabletten bzw. -Pflaster.  Die Therapie wurde innerhalb von 3 Jahren postmenopausal initiiert, die Frauen mussten kardiovaskulär gesund sein. Die Studie lief 4 Jahre, allerdings gab es eine Sub-Gruppe (299 der ursprünglich 727 Teilnehmerinnen), die 10 Jahre nach Ende der Studie und 14 Jahre nach der Randomisierung erneut untersucht wurden. Darüber berichtet eine aktuelle Publikation. (Kejal Kantarci et al. Cardiometabolic outcomes in Kronos Early Estrogen Prevention Study continuation: 14-year follow-up of a hormone therapy trial. Menopause 2023; im Druck: DOI: 10.1097/GME.0000000000002278)

Ausgewertet wurden Daten von 90 Frauen, die konjugierte Östrogene erhalten hatten, 96 Frauen, die transdermal Östradiol erhalten hatten und 113 Frauen aus der Placebo-Gruppe. Die Frauen waren zum Zeitpunkt der Randomisierung 52 ± 2 Jahre alt, der mittlere BMI betrug 25,9 ± 4,3 kg/m2. Bei der jetzigen Auswertungen waren die Frauen im Mittel 67 ± 2 Jahre alt, BMI 26,8 ± 5,0 kg/m2. 18% aus der ehemaligen Gruppe mit equinen Östrogenen, 9% aus der ehemaligen Gruppe mit transdermalem Östradiol und 9% aus der ehemaligen Placebo-Gruppe hatten konsekutiv weiter systemisch eine HRT angewendet.

Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den frauen aus den 3 Gruppen bis auf eine höhere Rate an Typ 2 Diabetes mellitus (6% in der Placebo-Gruppe, 0% in den Therapiegruppen, p = 0,007). Ferner gab es keinen Unterschied in gynäkologisch-onkologischen Erkrankungen (Ovar, Uterus, Mamma). Kardiovaskuläre Risikoparameter hatten sich in den 3 Gruppen nicht verändert. Diese Ergebnisse blieben unverändert, auch wenn diejenigen Frauen aus der Auswertung ausgeschlossen wurden, die die HRT in irgendeiner Form weitergeführt hatten.

Das Fazit ist, dass eine kurzfristige hormonelle Substitution über 4 Jahre nahe der Menopause am langfristigen kardiovaskulären Risiko der Patientinnen nichts geändert hat, wobei die Beobachtung zum Diabetes-Risiko ein beachtenswertes Resultat darstellt.

Ihr

Michael Ludwig