Eine Auswertung von Studiendaten beschäftigt sich mit der Frage, wie Anwenderinnen von lang-wirksamen Kontrazeptiva (LARC, long acting reversible contraceptives) gegenüber Anwenderinnen von kurz-wirksamen Kontrazeptiva (orale Kontrazeptiva, Pflaster, Ring) mit der Anwendung von Kondomen verfahren. (Miranda Loh et al. Long-acting reversible contraception and condom use: A cohort study of female adolescents and young adults in New York City. Contraception 2023; im Druck: doi.org/10.1016/j.contraception.2023.110081)

Von 1.512 Teilnehmerinnen wendeten 1.116 irgendeine Form der Kontrazeption an.

Die Prävalenz für die Anwendung von Kondomen beim letzten Geschlechtsverkehr war signifikant niedriger in der Gruppe der LARC-Anwenderinnen (23,5%) gegenüber den nicht-LARC-Anwenderinnen (39,0% bei oralen Kontrazeptiva, 35,2% bei Ring/Pflaster, 38,4% bei Anwenderinnen der 3-Monats-Depots). Unabhängig von der Zahl der Geschlechtspartner lag die Anwendung von Kondomen in etwa bei 50%, wenn eine LARC-Methode parallel angewendet wurde. Das änderte sich auch dann nicht, wenn die Studienteilnehmerinnen ein höheres Risiko sexuell-übertragbarer Erkrankungen ihrer Sexualpartner kannten. Dies galt v.a. bei den 13-18jährigen, weniger für die Anwenderinnen ≥ 19 Jahre.

Die Studiendaten zeigen eindrucksvoll, wie wichtig die Beratung über den Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen durch die gleichzeitige Anwendung von Kondomen ist. Die Anwendung der sichereren Formen lang-wirksamer Kontrazeptiva verführt offensichtlich zu der Annahme, damit auch überhaupt einen besseren Schutz auch vor übertragbaren Erkrankungen zu haben.

Ihr

Michael Ludwig