Substitution mit Androgenen in der Postmenopause – ein beliebtes Thema in der Sprechstunde, getriggert durch Bücher und Online-Beiträge. Viele, die auf die Wirkung hoffen und vertrauen.
Meine Meinung habe ich in diesem Blog schon häufiger geschrieben: Mir fehlt die Evidenz für die Vorteile. Eine aktuelle Publikation beschreibt den Versuch einer Meta-Analyse von 14 Studien, um den Zusammenhang zwischen endogenen DHEA/DHEAS-Spiegeln und Depressionen bei postmenopausalen Frauen zu eruieren. (Chandima Hemachandra et al. Endogenous dehydroepiandrosterone and depression in postmenopausal women: a systematic review of observational studies. Menopause, im Druck, 10.1097/GME.0000000000002142)
Eine Meta-Analyse war dem Team nicht möglich, weil die Studien zu heterogen waren. Eine Übersicht zu den Ergebnissen jedoch zeigt, dass es heute keine belastbare Evidenz dafür gibt, dass endogene DHEA-/DHEAS-Spiegel mit Depressionen korrelieren. 7 Studien waren Querschnittstudien, 6 longitudinal und eine enthielt beide Arten von Daten. DHEA zeigte keinerlei Korrelation mit Depressionen. 9 der 14 Studien zeigten für DHEAS keine Korrelation, sonst zeigten sich unklare Resultate oder eine inverse Assoziation.
Ihr
Michael Ludwig
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