Die Gewichtszunahme perimenopausal, die viele Frauen erleben und in der Sprechstunde thematisieren, hat eine multifaktorielle Genese. Eine Aufarbeitung dieser Ursachen ist Gegenstand eines Übersichtsartikels (Michael G. Knight et al. Weight regulation in menopause. Menopause, im Druck). Ein endokrinologisch relevantes Problem ist die quasi unveränderte Produktion von ovariellen Androgenen – Testosteron, Androstendion – während die SHBG-Spiegel fallen und die Bildung von Östradiol deutlich zurückgeht. Die Folge ist ein relatives Ungleichgewicht zugunsten der aktiven, freien Androgene. Dies führt zu einer androiden Fettverteilung, einer Bildung bevorzugt von abdominalem Fett.

Nicht zuletzt erwähnen die Autoren als relevanten gewicht-fördernden Faktor auch die Einnahme von Antidepressiva.

Die konservative Therapie hat sich nicht revolutioniert – Ernährung und Bewegung stehen im Vordergrund. Bei der Bewegung benennt die Autorengruppe 75-150 Minuten angestrengte Aktivität pro Woche oder 150-300 Minuten mäßige Aktivität. Dazu sollte an 2 Tagen die Woche Training zum Muskelaufbau kommen. Im Zweifelsfall kann bei ausgeprägter Adipositas auch eine Pharmakotherapie sinnvoll sein sowie chirurgische Maßnahmen.

Kernpunkt dieses Artikels ist, dass es (a) physiologische Veränderungen sind, die die Gewichtszunahme fördern und dass (b) die konservativen Maßnahmen die Basis für eine Gewichtsreduktion sind und bleiben. 5-10% Gewichtsreduktion führen bereits zu einem gesundheitlichen Vorteil – auch das sollte beraten und nicht vergessen werden.

Ihr

Michael Ludwig