Melatonin gilt als natürliches Schlafmedikament, zudem wird dem körpereigenen Hormon nachgesagt, auch die allgemeine Empfindlichkeit v.a. peri- und postmenopausal zu lindern. Inwieweit dies wissenschaftlich valide ist wurde in einer Meta-Analyse geprüft (Mingyu Yi et al. Effects of exogenous melatonin on sleep quality and menopausal symptoms in menopausal women: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Menopause, im Druck). Insgesamt 8 Kohorten konnten über publizierte Daten in die Meta-Analyse eingeschlossen werden (n = 812). Das Fazit vorab: Melatonin hilft nicht.

Melatonin wurde in den Studien in unterschiedlichen Dosierungen (1-5 mg) und unterschiedlich lange (3-12 Monate) eingesetzt. Einzig allgemeine physische Symptome, definiert als allgemeines Gesundheitsgefühl, Schmerzen, Herzrasen, Müdigkeit, Selbstwahrnehmung, Muskeltonus aber auch Symptome im Blasenbereich, besserten sich in 4 prospektiven, randomisierten Studien.

Kein Effekt zeigte sich in der Schlafqualität oder vasomotorischen Symptomen, bei psychischen oder sexuellen Beschwerden, Angststörungen oder Depressionen bzw. bei Gewichtsproblemen.

Tatsächlich finde ich es bemerkenswert, dass überhaupt derartig viele Wirkungen erwartet werden. Schlussendlich aber ist festzuhalten, dass Melatonin nicht das bringt, was man von dem Wirkstoff erwartet.

Ihr

Michael Ludwig