Autoimmune Endokrinopathien sind häufig miteinander assoziiert. Insofern muss bei einer prämaturen Ovarialinsuffizienz an die Entwicklung einer Autoimmunthyreopathie, eines Morbus Addison und eines Typ 1 Diabetes mellitus gedacht werden. Andersherum haben Frauen mit einem Morbus Addison insbesondere ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer prämaturen Ovarialinsuffizienz. Letzteres wird aktuell in einer Studie aus Norwegen noch einmal bearbeitet und berichtet (Elinor C. Vogt et al. Primary Ovarian Insufficiency in women with Addison’s disease. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, im Druck).

Bei 458 Frauen mit einem autoimmunen Morbus Addison fand sich in 10,2% eine prämature Ovarialinsuffizienz. In mehr als der Hälfte der Fälle war die prämature Ovarialinsuffizienz vor dem Morbus Addison manifest. Diese Frauen mit beiden Autoimmunerkrankungen hatten in 51,1% eine Hypothyreose, in 10,6% eine Hyperthyreose, in 10,6% einen Typ 1 Diabetes mellitus. Assoziiert waren zudem eine Vitiligo  (14,9%) und ein Vitamin B 12 Mangel (12,8%).

Um das Risiko für die Entwicklung einer prämaturen Ovarialinsuffizienz bei bestehendem Morbus Addison einzuschätzen empfehlen die Autoren die Bestimmung von Autoantikörpern gegen SCC (side chain cleavage enzyme, katalysiert die Umwandlung von Cholesterol zu Pregnenolon und somit zur Ausgangsform der Steroidhormone), das 5mal häufiger bei dieser Assoziation vorkam (71,7% vs. 16,0%).

Ihr

Michael Ludwig