Eine kanadische Studie belegt die Assoziation einer prämaturen Ovarialinsuffizienz mit dem Risiko einer Osteoporose (Alison K. Shea et al. The association between primary ovarian insufficiency and osteoporosis in the Canadian Longitudinal Study on Aging. Menopause, im Druck).

Frauen mit einer prämaturen Ovarialinsuffizienz (n = 374) hatten ein höheres Risiko für eine selbst-angegebenen Osteoporose als die Vergleichsgruppe mit einer regulären Menopause (> 40 Jahre, n = 1.396 bzw. > 45 Jahre, n = 8.067) (21,9% vs. 16,7%). Die Wahrscheinlichkeit der Einnahme von Osteoporose-Medikamenten war ebenfalls signifikant höher (11,39% vs. 7,63%).

Zum Zeitpunkt der Erhebung waren die Frauen etwa 65 Jahre alt. 9% der Frauen mit einer prämaturen Ovarialinsuffizienz oder einer frühen Menopause (40-45 Jahre) nutzten noch eine HRT, bei den anderen waren es etwa 6%. Die Wahrscheinlichkeit in der Vergangenheit eine HRT angewendet zu habe lag bei 41,4% (prämature Ovarialinsuffizienz), 28,9% (frühe Menopause), 22,5% („reguläre“ Menopause, 46-55 Jahre) und 20,1% (späte Menopause, > 55 Jahre). Frauen mit einer prämaturen Ovarialinsuffizienz wendeten im Mittel nur 6,12 ± 0,338 Jahre eine HRT an.

Neben der prinzipiellen Beobachtung einer Assoziation mit einer Osteoporose ist die wichtige Botschaft dieser Studie – einmal mehr – dass Frauen mit einer prämaturen Ovarialinsuffizienz häufig nicht suffizient mit einer HRT versorgt werden.

Ihr

Michael Ludwig