Grundsätzlich sollte man bei älteren Menschen zurückhaltender sein mit der Gabe von L-Thyroxin. Bislang ist sogar relativ unklar, inwieweit eine hypothyreote Situation die Gesamt-Sterblichkeit beeinflusst. Nun erscheint eine Meta-Analyse mit über 1 Millionen Individuen, die dieser Frage nachgeht (Tou-Yuan Tsai et al. Association of Hypothyroidism and Mortality in the Elderly Population: A Systematic Review and Meta-Analysis. Journal of Endocrinology & Metabolism, im Druck).

Tatsächlich können die Autoren zeigen, dass es zwischen Hypothyreosen und Mortalität einen Zusammenhang gibt. Die Subgruppenanalysen zeigen aber, dass dies nur für die manifesten Hypothyreosen gilt. Die kardiovaskuläre Mortalität wurde auch durch eine manifeste Hypothyreose nicht beeinflusst.

Die Autoren analysieren ihre Daten sehr tiefgehend und kommen am Ende zu dem genannten Schluss – allerdings auch zu der Erkenntnis, dass die Datenlage nicht wirklich klar und die Heterogenität der Studien groß ist.

Die strenge Einstellung des TSH im unteren und untersten Referenzbereich – was ich immer wieder beobachte – ist aber ganz offenbar nicht gerechtfertigt.

Ihr

Michael Ludwig