Vor kurzem bekam ich eine Frage zu einer 17 jährige Patientin mit Ehlers-Danlos-Syndrom die auf eine reine Gestagenpille mit massiven, schmerzhaften Ödemen reagiert hat. Nun war die Frage, wie man weiter vorgehen könnte.

Die Literatur zu dem Thema ist überschaubar gering. In einer französischen Arbeit (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5020453/) wurden 386 Frauen bzgl. gynäkologischer Symptome untersucht, darunter waren auch 162, die kombinierte Kontrazeptiva angewendet haben sowie 67 unter Anwendung von Gestagenen (Justine Hogon-Rodin et al. Ophanet J Rare Dis 2016; 11:124). Eine Verbesserung der Symptomatik des Ehlers-Danlos-Syndroms trat bei 13,6% derjenigen mit kombinierten Kontrazeptiva und 25,4% derer mit Gestagen-Mono-Präparaten auf. Während Schwangerschaften wurde die Symptomatik bei einem Viertel der Frauen mehr, in der Postmenopause verbesserte sie sich eher.

In einer Subgruppenanalyse zeigte sich, dass bei Frauen, die ohnehin eine zyklische Abhängigkeit beobachtet hatten sich Symptome durch Anwendung kombinierter Kontrazeptiva eher verstärkten.

So war in der Gruppe derjenigen mit zyklischen Schwankungen die Rate einer Verschlechterung bei 25,9% gegenüber 5,6% bei denjenigen, die keine zyklische Schwankung beobachteten .Keine Veränderung trat in 58,6% gegenüber 81,1% ein.

Zusammengefasst könnte diese Patientin also durchaus eine hormonelle Abhängigkeit haben, eine hormonelle Kontrazeption hat dann eher einen negativen Einfluss. Eine Kupferspirale wäre daher Methode der Wahl zur Kontrazeption.

Ihr

Michael Ludwig