Estetrol (E4), ein Östrogen der Plazenta – ich habe darüber schon das eine oder andere Mal in Zusammenhang mit präklinischen Studien zu Kontrazeptiva berichtet. Man vermutet, dass das Östrogen ein besseres Sicherheitsprofil als Ethinylöstradiol und vermutlich auch als Östradiol hat. Estretrol wirkt weniger auf die Leber und Mammae als Östradiol.

Nun wird die Substanz auch im Rahmen der HRT erforscht – eine Dosisfindungsstudie, prospektiv-randomisiert und placebo-kontrolliert wird publiziert (Ulysse Gaspard et al. A multicenter, randomized study to select the minimum effective dose of estetrol (E4) in postmenopausal women (E4Relief): part 1. Vasomotor symptoms and overall safety. Menopause, im Druck). Die höchste untersuchte Dosis – 15 mg täglich – war effektiv in der Behandlung vasomotorischer Beschwerden im Vergleich zum Placebo. Eine jeweils eintretende Endometriumproliferation bildete sich stets durch ein zyklisches Gestagen wieder zurück.

Es bleibt bei meiner bisherigen Einschätzung: Eine interessante und vielversprechende Substanz – ich bin gespannt auf die kommenden Daten von Phase III Studien.

Ihr

Michael Ludwig