Essen hochkalorischer Nahrung unter Stress führt zu einer stärkeren Gewichtszunahme zumindest bei Mäusen. Dies hat eine australische Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem Max Planck Institut in Köln erarbeitet (Chi Kin Ip et al. Amygdala NPY Circuits Promote the Development of Accelerated Obesity under Chronic Stress Conditions. Cell Metabolism, im Druck).

Die Autoren erarbeiteten in ihrer Studie an Mäusen, dass dieser Effekt vermutlich über das Neuropeptid Y (NPY) vermittelt wird. NPY-Neurone aus der Amygdala kontrollieren das Essverhalten – je mehr NPY sezerniert wird, desto mehr fressen die Tiere. Die NPY-Sekretion wird durch die Kombination aus Stress und hochkalorischer Nahrung stärker stimuliert, was neben einer vermehrten Nahrungszufuhr auch zu einer geringeren Stoffwechselaktivität führt. Die Insulin-Kontrolle der NPY-Sekretion wird durch eine Insulinresistenz, bedingt durch die Kombination aus Stress und hochkalorischer Nahrung, eingeschränkt.

Dieses Tiermodell lässt sich auf die Beobachtung bei Menschen unter Stress durchaus übertragen – sowohl, was das unkontrolliertere Essverhalten als auch was die schwierigere Gewichtskontrolle angeht.

Ihr

Michael Ludwig