Der Verzehr von Nüssen hat einen positiven Einfluss, einen protektiven Effekt, auf das kardiovaskuläre Risiko bei entsprechender Vorbelastung (Gang Liu et al. Nut Consumption in Relation to Cardiovascular Disease Incidence and Mortality among Patients with Diabetes Mellitus. Circulation Research, im Druck). Dies ist das Ergebnis einer Auswertung der Nurses Health Study an 16.217 Frauen und Männern mit einem Diabetes mellitus. Gerechnet wurden „Portionen pro Woche“ (1 Portion = 28 g), verglichen wurden Personen mit mindestens 5 Portionen pro Woche mit solchen, die weniger als 1 Portion pro Monat verzehrten. In dieser Auswertung sank bei höherem Verzehr die Gesamtinzidenz kardiovaskulärer Ereignisse (koronare Herzkrankheit und Schlaganfall) (adjusted hazard ratio, aHR 0,83, 95% KI 0,71 – 0,98), die Inzidenz koronarer Herzkrankheit (aHR 0,80, 95% KI 0,67 – 0,96), die kardiovaskuläre Mortalität (aHR 0,66, 95% KI 0,52 – 0,84) und die Gesamtmortalität (aHR 0,69, 95% KI 0,61 – 0,77). Schlaganfall-Inzidenz und Krebs-Mortalität wurden nicht signifikant beeinflusst. Auch die Anpassung der Ernährung nach Diagnose des Typ 2 Diabetes mellitus hatte einen positiven Einfluss und führte zu einer signifikanten Absenkung der Risiken. Effektiv waren v.a. Mandeln, Wallnüsse und Haselnüsse. Erdnüsse zeigten lediglich einen Einfluss auf die Gesamt-Mortalität. Die Ursache für den Unterschied der verschiedenen Nüsse ist allerdings unklar. Die Autoren diskutieren den unterschiedlichen Gehalt an gesättigten Fettsäuren (höher in Erdnüssen), ungesättigten Fettsäuren (niedriger in Erdnüssen) v.a. aber auch die Unterschiede in anderen biologisch aktiven Substanzen – benannt werden gamma-Tocopherol, Campesterol, Stigmasterol).

Dieser Einfluss war unabhängig vom BMI, Lebensstil, sonstiger Ernährung und begleitenden Medikation.

Ihr

Michael Ludwig