Ein Langzyklus führt nicht zu einem klinisch relevant erhöhten Thromboserisiko – so die Ergebnisse einer retrospektiven register-basierten Datenanalyse von 733.007 US-amerikanischen Frauen, von denen ein etwa ein Drittel (n = 210.691) einen Langzyklus durchführten (Jie Li et al.Association of Risk for Venous Thromboembolism With Use of Low-Dose Extended- and Continuous-Cycle Combined Oral Contraceptives. A Safety Study Using the Sentinel Distributed Database. JAMA Internal Medicine 2018, im Druck).

Untersucht wurde die Wahrscheinlichkeit einer Diagnose einer venösen Thrombose oder Embolie bei Anwendung levonorgestrel-haltiger Präparate mit 20-30 µg Ethinylöstradiol zwischen Mai 2007 und September 2015. Für die Auswertung erfolgte ein Matching mit verschiedenen Risikofaktoren, so dass jeweils 203.402 Frauen pro Gruppe – zyklische bzw. dauerhafte Einnahme – verglichen werden konnten.

Insgesamt war das Risiko für eine Thrombose oder Embolie auf das 1,32fache (HR 1,37, 95% KI 1,07 – 1,64) erhöht. Dies entsprach allerdings einem absoluten Unterschied von 1,44 gegenüber 1,09 auf 1.000 Anwenderinnen pro Jahr, also 0,35 Fällen auf 1.000 Anwenderinnen pro Jahr.

Trotz des prinzipiell signifikanten Unterschiedes kommen die Autoren zu der klar formulierten Schlussfolgerung, dass sie aufgrund des geringen prozentualen Unterschiedes zwischen den Gruppen und v.a. aufgrund möglicher weiterer Einflussfaktoren, für die sie nicht matchen konnten, nicht von einem relevanten klinischen Unterschied im Thrombose- und Embolierisiko ausgehen.

Ihr

Michael Ludwig