Eine Arbeitsgruppe hat geprüft, inwieweit sich die sono-morphologischen Bedingungen für die Diagnose einer polyzystischen Ovar-Morphologie altersabhängig verändern und welche Sensitivität und Spezifität damit einhergeht.
Deren Schlussfolgerung ist, dass sich das sonographische Bild verändert – nicht verwunderlich. Meine Schlussfolgerungen aus den Daten ist, dass die Sonographie des Ovars bei der Diagnose des PCO-Syndroms eine untergeordnete Rolle spielt.
Eingeschlossen wurden 544 Frauen mit einer Hyperandrogenämie und Zyklusstörungen ohne Nachweis einer anderen androgenisierenden Erankung – also die klassische PCO-Syndrom-Definition – sowie 666 Kontrollpersonen ohne Hyperandrogenämie mit regelmäßigem Zyklus. Für verschiedene Altersgruppen wurden anhand von ROC-Kurven die optimalen cut-offs für Ovar-Volumen und Follikelzahl herausgearbeitet. Bis zu 24 Jahren lagen diese bei 12 ml und 13 Follikeln, von > 24 – 29 Jahren bei 10 ml und 14 Follikeln, von > 29 – 34 Jahren bei 9 ml und 10 Follikeln, von > 34 – 39 Jahren bei 8 ml und 10 Follikeln, von > 39 – 44 Jahren bei 10 ml und 9 Follikeln und schließlich bei > 44 Jahren bei 6 ml und 7 Follikeln. Die Sensitivität gerade bei den Jüngeren unter 30 Jahren lag für das Ovarvolumen bei 66-75%, die Spezifität bei 54-75%. Bzgl. der Follikelzahl betrug in dieser Altersgruppe die Sensitivität 57-68% die Spezifität 80-92%.
Das Problem der Sonographie wird damit sehr deutlich: Gerade bei den jüngeren Frauen, bei denen die Diagnose häufig erstmalig gestellt wird, führt die Anwendung der sonographischen Kriterien dazu, dass bei Betrachtung der Follikelzahl bis zu 20% der Frauen ein PCO-Syndrom diagnostiziert bekommen, ohne, dass sie tatsächlich eines haben.
Ihr
Michael Ludwig
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