Mäßiger Genuss von Alkohol oder Kaffee im Jahr vor der Behandlung beeinflusst nicht den Erfolg einer IVF-Behandlung. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung von 300 Frauen mit 493 Behandlungszyklen aus der EATH Study (Environment and Reproductive Health Study), einer über 10 Jahre laufenden Beobachtungsstudie (L. Abadia et al. The association between pretreatmentmaternal alcohol and caffeine intake and outcomes of assisted reproduction in a prospectively followed cohort. Human Reproduction, im Druck).
Pro Tag lagen der mediane Alkoholkonsum bei 5,6 g / Tag, der mediane Kaffeekonsum bei 124,9 mg / Tag. Von 0 bis über 24 g / Tag Alkohol ergab sich kein signifikanter Trend oder Unterschied in verschiedenen Kategorien. Dasselbe galt für den Kaffeekonsum zwischen 0 und über 300 mg.
Zur Orientierung hier noch die Angaben dazu, wie die angegebenen Mengen kalkuliert wurden. Der Alkohol-Gehalt pro Flasche oder Dose Leichtbier (355 mg) wurde mit 11,3 g, pro Dose Normalbier (355 ml) mit 12,8 g, pro Weinglas (118 ml) mit 11,0 g und pro hoch-prozentigerem Getränk (44 ml) mit 14,0 g geschätzt. Der Kaffeegehalt wurde mit 137 mg pro Kaffeebecher (237 ml), mit 47 mg pro Teebecher (237 ml) und 46 mg pro Flasche oder Dose koffeinierter Getränke angenommen.
Das Ergebnis ist hilfreich für die Beratung. Offen bleibt die seit Jahren diskutierte Frage, inwieweit Kaffee oder Alkohol während der Behandlung einen Einfluss nehmen. Vermutlich wenig bei ebenfalls geringem Konsum – aber die Daten sind noch nicht 100%ig klar.
Ihr
Michael Ludwig
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