Einer interessante, wenn auch sicherlich nicht tag-täglichen Frage der Praxis geht einer Arbeit zum Thema einer post-partalen Kardiomyopathie und konsekutiver Kontrazeption nach (Lindsey Rosman et al. Contraception and Reproductive Counseling in Women with Peripartum Cardiomyopathy. Contraception, im Druck). Eine post-partale Kardiomyopathie tritt mit einer Frequenz von 1:1.000 bis 1:4.000 Geburten auf.

Die Autoren prüften anhand einer US-amerikanischen nationalen Kohorte von 177 Betroffenen (Antwort lag von 153 Frauen vor), wie Frauen mit dieser potentiell lebensbedrohlichen Erkrankung beraten wurden bzw. eine Kontrazeption betrieben.

Kombinierte Kontrazeptiva sehen die Autoren wegen des bestehenden Hypertonus und Thrombo-Embolie-Risikos als kontraindiziert an bei dieser Diagnose – dennoch erhielten etwa 10% der Frauen irgendeine Forme der kombinierten Kontrazeption. Über 40% erhielten mit einer Tubenligatur oder einem IUD eine langfristige und sehr sichere Form – insbesondere wichtig, weil weitere Schwangerschaften von Experten auf diesem Gebiet als kontraindiziert angesehen werden. Bedenklich war, dass 27% der Frauen gar keine Kontrazeption anwendeten und etwa 30% eine unsichere Form wie Kondome, Coitus interruptus oder Kalkulationsmethoden (periodische Enthaltsamkeit).

Zusammengefasst zeigt die Studie, dass in kritischen Lebenssituationen wie dieser, bisweilen eine suffiziente Beratung zu kurz kommt.

Ihr

Michael Ludwig