Die HPV-Infektion von Spermien ist assoziiert mit einem erhöhten Risiko habitueller Aborte, so eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie. (Andrea Busnelli et al. Sperm HPV infection and risk of idiopathic recurrent pregnancy loss: insights from a multicenter case-control study. Fertility & Sterility, im Druck: https://doi.org/10.1016/j.fertnstert.2022.12.002)

Verglichen wurden Männer aus Paaren, die bereits mindestens 2 Fehlgeburten erlebt hatten, mit Männern aus Paaren, die keine Abortanamnese hatten und mindestens eine Geburt erlebt hatten.

HPV DNA wurde in 23/117 Fällen bei habituellen Aborten und 3/84 Fällen bei fertilen Paaren gefunden. Eine multivariat-Analyse zeigte eine signifikante Assoziation mit einer adjusted odds ratio (aOR) 7,44 (95% KI 2,08 – 26,58) bzw. aOR 8,96 (95% KI 2,41- 33,44) in einer zweiten Modellrechnung.

Die Konsequenz dieser Studie? Laut dem Autorenteam gibt es drei: (1) Prospektive Studien sollten versuchen, diese Assoziation nachzuvollziehen, (2) neben der Assoziation muss die kausale Pathogenese geklärt werden – warum also HPV das Risiko habitueller Aborte erhöht. Schließlich (3) steht die Frage einer therapeutischen Intervention im Raum, wobei in der Publikation diskutiert wird, dass eine Impfung möglicherweise – neben der klaren Prävention – Vorteile bieten könnte, um die HPV-Infektion zu beenden.

Ihr

Michael Ludwig