Was ist der Hauptgrund für das Beenden eines Kontrazeption mit Spiralen, diese Frage hat ein Review mit 41 eingeschlossenen Studien (in 48 Publikationen) aufgegriffen. (Dustin Costescu et al. Discontinuation rates of intrauterine contraception due to unfavourable bleeding: a systematic review. BMC Women’s Health 2022; 22: 82, https://doi.org/10.1186/s12905-022-01657-6)

Der Hauptgrund, so das Ergebnis, sind Blutungsstörungen, wobei davon – nicht überraschend – Kupferspiralen mehr betroffen sind als LNG IUDs.

In etwa 5% der Fälle über alle Studien hinweg entschieden sich Anwenderinnen eines LND IUDs, diesese wegen Blutungsstörungen wieder zu entfernen. Bei Kupferspiralen lag die Wahrscheinlichkeit bei 15-30%. In direkten Vergleichsstudien lag die Rate der störenden Blutungen, die zu einer Entfernung führte, etwa doppelt so hoch bei Trägerinnen einer Kupferspirale im Vergleich zu solchen mit einer LNG IUD.

Die Wahrscheinlichkeit, sich insgesamt auf Dauer doch wieder gegen eine Spirale zu entscheiden, variierte in den Untersuchungen extrem und lag bei LNG IUDs zwischen 4 und 35%, bei Kupferspiralen zwischen 3 und 58% – allerdings enthielten die in den Review eingeschlossenen Untersuchungen sehr unterschiedlich viele Anwenderinnen.

Wollte man eine Gewichtung abhängig von der Größe der Untersuchungen versuchen, dann läge – wahrscheinlich – die Rate derjenigen, die sich wieder gegen ein LNG IUD entscheiden bei 20-30%, derjenigen, die sich wieder gegen eine Kupferspirale entscheiden bei eher 30-40%.

Der Review ist sehr detailliert gestaltet, bleibt aber eher narrativ, was der Heterogenität der Untersuchungen geschuldet ist. Wichtiges Resultat aber ist, dass einmal mehr dargestellt wird, wie wichtig vor der Einlage der Hinweis darauf ist, dass sich Blutungsstörungen nicht vorhersehen lassen und ein relevanter Grund dafür sind, sich auf Dauer doch wieder gegen diese Art der Kontrazeption zu entscheiden.

Ihr

Michael Ludwig