Nicht verwunderlich und überraschend, aber gut dokumentiert zeigt eine prospektive, randomisierte Studie aus Finnland, dass die Anwendung kombinierter Kontrazeptiva mit Ehtinylöstradiol eine stärkere ovarielle Suppression, eine deutlichere Stimulation von SHBG und somit eine stärkere Reduktion der Androgenwirkung bedingt. (Annina Haverinen et al. Estradiol Valerate vs Ethinylestradiol in Combined Oral Contraceptives: Effects on the Pituitary-Ovarian Axis. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2022; 107: e3008–e3017)

Neben Frauen, die ein Präparat mit Östradiolvalerat und Dienogest (n = 20) und eines mit Ethinylöstradiol und Dienogest (n = 20) über 9 Wochen einnahmen gab es auch eine dritte Gruppe, die 2 mg Dienogest als Monotherapie anwendeten (n = 19).

Die Arbeit dokumentiert exzellent, wie stark der Östrogeneinfluss auf die SHBG-Stimulation und somit die Reduktion der Androgenwirkung ist. Sie zeigt aber auch, dass diese SHBG-Stimulation deutlich höher mit Ethinylöstradiol ausfällt im Vergleich zu Östradiolvalerat.

Möchte man also eine antiandrogene Wirkung erzielen so ist die Anwendung von kombinierten Präparatne mit Ethinylöstradiol die effektivste Maßnahme.

Ihr

Michael Ludwig