Im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie wurde geprüft, inwieweit ein PCO-Syndrom mit dem Auftreten einer Präeklampsie assoziiert ist. (Ashwini Joshi et al. Polycystic ovary syndrome and the risk of preeclampsia. Reproductive Biomedicine Online, im Druck) Dazu wurden Fälle mit einer Präeklampsie identifiziert und zur nächsten Geburt ohne Präeklampsie gematcht. So wurden je 435 Frauen mit und ohne Präeklampsie identifiziert.

Die Autoren fanden nicht mehr Fälle eines PCO-Syndroms in der Gruppe derjenigen Frauen, die eine Präeklampsie erlebten (8,3% vs. 6,2%, aOR 1,4, 95% KI 0,81 – 2,3).

Die Daten sind v.a. insofern interessant, als Meta-Analysen ein etwa 2-4fach erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie bei Frauen mit PCO-Syndrom ergeben hatte. Nach Auffassung der Autorengruppe dieser aktuellen Studie seien aber die Daten dieser Meta-Analysen zu heterogen, um sie verlässlich auszuwerten. Andererseits könnte man es aber auch so sehen, dass die vorliegende Auswertung zwar keinen signifikanten Unterschied fand, die Rate jedoch diskret höher war und die aOR mit dem unteren Konfidenzintervall nahe der 1 lag – es insofern v.a. der Fallzahl geschuldet war, dass sich kein signifikant unterschiedliches Risiko ergeben hat. Aufgrund der einheitlichen Aussage von mehreren Meta-Analysen würde ich eher ein zumindest diskret erhöhtes Risiko annehmen.

Ihr

Michael Ludwig