Das Mikrobiom ist ein aktuelles Thema, wird viel diskutiert. Eine Arbeitsgruppe aus Dänemark hat bei 160 Frauen die Abhängigkeit des Mikrobioms von der Anwendung verschiedener Kontrazeptiva sowie abhängig vom Zeitpunkt der Menstruation untersucht. (Maria Christine Krog et al. The healthy female microbiome across body sites: effect of hormonal contraceptives and the menstrual cycle. Human Reproduction, im Druck)

54 Frauen wendeten keine hormonelle Kontrazeption an, 52 ein kombiniertes Kontrazeptivum und 54 ein LNG IUD. Untersucht wurde das Mikrobiom über 6 Wochen mittels shot-gun-sequencing aus Speichel, Vagina, Stuhl und Rektum.

Die Art der Verhütung – ob also nicht-hormonell oder hormonell verhütet wurde – hatte keinen Einfluss auf das Mikrobiom. Das Mikrobiom in Speichel und Rektum wurde durch den Menstruationszyklus am wenigsten beeinflusst. Die stärkste Variation abhängig vom Zykluszeitpunkt – unabhängig davon, ob ein hormonelles Kontrazeptivum angewendet wurde oder nicht – zeigte das vaginale Mikrobiom.

Die Mikrobiome hatten „Berührungspunkte“ in dem Sinne, dass ähnliche Muster erkennbar waren – genetische, immunologische oder hormonelle Effekte sowie schlicht eine physische Verbindung über den Gastrointestinaltrakt (Speichel – Stuhl – Rektum) oder der die körperliche Nähe (Rektum – Vagina) werden dazu von der Gruppe diskutiert.

Die Daten, die die diesbezüglich umfangreichste Untersuchung des Mikrobioms abhängig vom Zykluszeitpunkt darstellen, sind beruhigend, da sie überzeugend belegen, dass die Anwendung hormoneller Kontrazeptiva keinen Einfluss darauf hat.

Ihr

Michael Ludwig