Die Analyse einer großen Kohorte von 453 Frauen mit systemischem Lupus erythematodes in den USA zeigt eine häufig mangelhafte Aufklärung über die Möglichkeit kontrazeptiver Methoden (R. Gina Silverstein et al. Contraceptive use and counseling in patients with systemic lupus erythematosus. Contraception, im Druck). Andererseits können die Autoren auch herausarbeiten, dass Frauen mit Antiphospolipid-Syndrom bzw. unklarem Status diesbezüglich in 3,7% (4/107) bzw. 20,3% (12/59) ein kombiniertes Kontrazeptivum erhielten, was tatsächlich wegen des signifikant erhöhten Thromboserisikos kontraindiziert ist. Frauen mit einer Thrombose-Anamnese wiederum erhielten in keinem Fall eine risikobehaftete Kontrazeption: In 52,5% erhielten diese Patientinnen ein Gestagen-Mono-Präparat, in 47,5% eine nicht-hormonelle Methode.

Die Autorinnen und Autoren sehen v.a. das Problem einer häufig nicht stattfindenden Aufklärung (22%), auch z.B. im Fall der Anwendung potentiell teratogener Medikamente. Nur 36,6% wendeten sehr sichere Methoden an (IUDs, Implantate, Sterilisation), 17,7% sichere Methoden (kombinierte Kontrazeptiva, Gestagen-Mono-Präparate, Depot-MPA) und 7,7% unsichere Methoden.

Ein systemischer Lupus erythemathodes ist per se keine Kontraindikation für eine hormonelle Kontrazeptiva, zu beachten ist, dass bei einer Thrombophilie, die in 50% der Fälle mit einem Antiphospholipid-Syndrom vorliegt, eine Kontrazeption gewählt werden muss, die keinen Einfluss auf das Thromboserisiko hat: LNG IUDs, Kupferspiralen, Implanon, orale Gestagen-Mono-Präparate.

Ihr

Michael Ludwig