Eine molekularbiologische Untersuchung zu Ursachen eines schlecht proliferierenden Endometriums unter Clomifen erscheint demnächst (Leah Hawkins Bressler et al. Poor Endometrial Proliferation After Clomiphene is Associated With Altered Estrogen Action. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, im Druck). Das Phänomen kennen alle, die Clomifen anwenden, von verschiedenen Patientinnen. Es lässt sich nicht vorhersagen – teils proliferiert das Endometrium nicht trotz guter Östradiolwerte und schöner Follikelreifung.

Ursächlich so diese Autorengruppe, die das Endometrium molekularbiologisch bei diesen Patientinnen untersucht hat, ist eine auffällige Verteilung von Alpha- und Beta-Östradiol-Rezeptoren und einer unterschiedlichen Reaktion auf das Clomifen. Auf die Details möchte ich hier nicht eingehen, weil sie klinisch keine Relevanz haben. Interessant ist aber zweierlei: Zum einen sehen die Autoren – entgegen anderen Publikationen – bei Ihren Patientinnen bei nicht-proliferierendem Endometrium eine gute Entwicklung unter Letrozol. Zum anderen, und das scheint mir noch interessanter, spekulieren sie darüber, dass bei diesen Patientinnen eine Art enodmetriale Subfertilität vorliegt, die in natürlichen Zyklen nicht zutage tritt, dennoch die Subfertilität bedingt und durch die Gabe von Clomifen quasi „herauskristallisiert“ wird. Die Autorinnen und Autoren gestehen zu, dass es weiterer Arbeiten braucht, um dies zu belegen – die Idee finde ich jedoch sehr nachvollziehbar.

Ihr

Michael Ludwig