Myome haben einen negativen Einfluss auf die Fertilität – das würden vermutlich die meisten unterschreiben. Die Evidenz dafür ist allerdings relativ dünn bzw. nicht vorhanden resümmiert eine Meta-Analyse und systemischer Review zu diesem Thema (Edgardo Somigliana et al. Fibroids and natural fertility: a systematic review and meta-analysis. Reproductive Biomedicine Online, im Druck).

Die Autoren haben dazu 11 Studien identifiziert, wobei sie nur 4 in die Meta-Analyse eingeschlossen haben. Die geringe Zahl an Studien war bedingt dadurch, dass explizit die Frage geklärt werden sollte, inwieweit die natürliche Fertilität beeinträchtigt sein könnte. Viele Studien beschäftigen sich mit der IVF-Therapie, diese wurden nicht berücksichtigt.

Die Wahrscheinlichkeit für Myome war bei subfertilen Frauen höher als bei fertilen (OR 3,54, 95% KI 1,55 – 8,11), die Wahrscheinlichkeit sank, wenn eine Studie wegen schlechter Studienqualität von der Auswertung ausgeschlossen wurde (OR 2,64, 95% KI 1,19 – 5,58). Die Autoren bewerteten 2 dieser 4 Studien als besonders informativ, da sie die time-to-pregnancy als Kriterium verwendeten und die Präsenz von Myomen bei Schwangeren Frauen untersuchten – die Wahrscheinlichkeit für Myome bei subfertilen Frauen war erhöht aber nicht signifikant (OR 1,93, 95% KI 0,89 – 4,18).

Die Autorengruppe arbeitet auch heraus, dass die Datenlage auch daher schwer zu bewerten ist, weil z.B. Myome weniger häufig bei Frauen auftreten, die Kinder geboren haben, eine Schwangerschaft also protektiv wirkt.

Zusammengefasst kann man festhalten, dass die Bedeutung von Myomen weniger eklatant ist, als allgemein angenommen. Dass sie gar keine Bedeutung haben für die Fertilität einer Frau, wird auch niemand behaupten wollen – nur wird ihre Bedeutung teilweise wahrscheinlich deutlich überschätzt. Das gilt nach diesen Daten auch für submuköse Myome, die klinisch unauffällig sind

Ihr

Michael Ludwig