Das Hudson Institute, eine Denkfabrik in den USA, hat einen Bericht zum Ernährungsverhalten normal-gewichtiger, über-gewichtiger und adipöser Personen in den USA publiziert, der bezeichnender Weise die Überschrift trägt: Why they buy: Fighting Obesity Through Consumer Marketing Research.

2.000 Personen wurden für diese Untersuchung per Telefon oder Fragebogen kontaktiert.

Einer der wesentlichen Ergebnisse war, dass adipöse Menschen den Punkt „ich wähle nach gesundheitlichen Aspekten meine Ernährung aus“ weniger häufig unter den Top-3-Auswahlkriterien angaben als Normalgewichtige (44%), leicht Übergewichtige (bis BMI 27,0 kg/m2, 43%), stärker Übergewichtige (bis BMI 30 kg/m2, 38%) bzw. Adipöse (32%). Adipöse wählten häufiger nach dem Aspekt „schmeckt gut“ und „nicht zu teuer“ während normalgewichtige Personen bei gesunden Nahrungsmitteln bzgl. des Preises kompromissbereit sind. Dabei spielte bei adipösen Personen auch eine Rolle, dass sie davon ausgehen, dass „gesunde Nahrungsmittel“ nicht gut schmecken.

Zudem waren für adipöse Personen Angaben auf den Packungen zu den enthaltenen Nährstoffen oder sonstigen Informationen weniger relevant und wurde daher auf eher nicht gelesen.

Sehr deutlich korrelierte auch der Anteil derjenigen, die regelmäßig Sport trieben, mit dem Körpergewicht: 15%, 17%, 23% und 25% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Gruppen mit normalem Körpergewicht, leichtem bzw. stärkerem Übergewicht und Adipositas gaben an, keinen Sport zu treiben. Als Grund für dieses Verhalten gaben mehr adipöse Personen an „ich hasse Sport“ bzw. weniger „Sport ist wichtig für die Gesundheit“.

Die Autoren raten in ihrer Schlussfolgerung dazu die Informationen auf den Packungsbeilagen zu entfernen, da diese bei gesunden Produkten adipöse Personen eher davon abhalten, diese zu kaufen. In jedem Fall machen die Ergebnisse deutlich, wie schwierig es ist, adipöse Menschen zu einem gesunden Ess- und Lebensverhalten zu bringen.

Ihr

Michael Ludwig