Frauen mit Endometriomen haben eine schlechtere ovarielle Reserve und bauen diese Reserve schneller ab als solche ohne Endometriome – auch ohne Operation. Dies lassen die Ergebnisse einer prospektiven Studie vermuten, in die 40 Frauen mit uni- oder bilateralen Endometriomen und 40 Kontrollen im mittleren Alter von 32 Jahren eingegangen sind (Isil Kasapoglu et al. Endometrioma-related reduction in ovarian reserve (ERROR): a prospective longitudinal study. Fertility & Sterility, im Druck).
Das mittlere AMH bei Studieneinschluss lage bei 2,83 vs. 4,42 ng/ml (Frauen mit Endometriomen vs. Kontrollgruppe). Bei der Kontrolle nach 6 Monaten waren die AMH-Konzentrationen im Median um 26,4% auf 1,86 ng/ml bzw. um 7,4% auf 3,2 ng/ml abgefallen. Beide Unterschiede – Ausgangswert und Kontrolle nach 6 Monaten – waren signifikant unterschiedlich.
Interessant daran ist, dass diese Verschlechterung der ovariellen Reserve auch ohne operativen Eingriff auftrat. Die Autoren diskutieren als Ursache dafür mechanische Gründe (Druck auf das umliegende Gewebe) und biochemisch-toxische durch das Endometriom. Vielleicht – das wäre jetzt in einer weiteren Studie zu klären, ist das ein Grund, Endometriome doch eher großzügig ovar-schonend zu operieren als sie einfach zu belassen.
Ihr
Michael Ludwig
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