Eine immer wieder gestellte Frage ist, ob Frauen mit PCO-Syndrom und hohem AMH eine tatsächlich bessere, vielleicht auch widerstandsfähigere Reserve haben als solche ohne PCO-Syndrom. Eine Publikation beschäftigt sich mit einer Kohorte von 369 Frauen, davon 78 mit einem PCO-Syndrom, die wegen maligner Erkrankungen behandelt wurden (Lisa M. Shandley et al.
Infertility and diminished ovarian reserve in women with polycystic ovary syndrome. Fertility & Sterility, im Druck).
Frauen mit einem PCO-Syndrom hatten eine niedrigere Chancen nach einer gonadotoxischen Therapie ihr selbst-gesetztes reproduktives Ziel – gemessen an der Zahl gewünschter Kinder – zu erreichen. Allerdings lag ihr AMH-Wert nach der Therapie signifikant höher als bei Frauen ohne PCO-Syndrom (2,43 ng/ml, 95% KI 1,22 – 4,82 ng/ml vs. 0,19 ng/ml, 95% KI 0,14 – 0,26 ng/ml).
Grundsätzlich bleiben die Hindernisse für die Erfüllung des Kinderwunsches, insbesondere anovulatorische Zyklen, auch nach einer gonadotoxischen Therapie also bestehen. Die ovarielle Reserve per se allerdings zeigt vergleichsweise gute Werte.
Ihr
Michael Ludwig
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