Eine uralte Diskussion und Theorie wird belegt: öl-basierte Kontrastmittel sind bzgl. der zukünftigen Schwangerschaftsrate effektiver bei einer Hysterosalpingographie als wasser-basierte. Dies ist das Ergebnis einer gerade publizierten multizentrischen prospektiven, randomisierten offenen – nicht verblindeten – Studie aus den Niederlanden (Kim Dreyer et al. (2017) Oil-Based or Water-Based Contrast for Hysterosalpingography in Infertile Women. New England Journal of Medicine im Druck). Die Autoren konnten in jeder der beiden Studiengruppen 554 Patientinnen einschließen und auswerten. Die Lebendgeburtenrate innerhalb der konsekutiven 24 Monate war in der Öl-Gruppe signifikant höher als in der Wasser-Gruppe (38,8% vs. 28,1%, RR 1,38, 95% KI 1,17 – 1,64).

Dieser Studie ist mehr als doppelt so groß wie die größte bislang publizierte und hat eine sehr niedrige low-to-follow-up-Rate (1%).

Die Ursachen für diese Beobachtung werden seit langer Zeit diskutiert. Neben mechanischen Gründen – öl-basierte Kontrastmittel haben eine höhere Viskosität und könne daher effektiver die Tuben „freispülen“ – gibt es auch andere Theorien. So wird ein Effekt auf Makrophagen und die endometriale Rezeptivität diskutiert, was die Implantationsmöglichkeiten verbessern soll. Da allerdings die Konzeptionsraten dauerhaft über die Beobachtungszeit hinweg hoch blieben vermuten die Autoren eher keinen (kurzfristigen) implantations-fördernden Effekt.

Ihr

Michael Ludwig