Was passiert mit einer Endometriose, wenn man peri- oder postmenopausal eine Hormontherapie initiiert? Einerseits wird man – gefühlt – sagen, dass das ein theoretisches Risiko birgt, andererseits – gefühlt – aus der Erfahrung heraus, dass meist, ggf. nie, daraus ein Nachteil erwächst. Ein Review hat sich der Frage angenommen und die gesamte Literatur dazu aufgearbeitet. Was dabei herauskommt ist, dass es tatsächlich nicht mehr als „gefühlte“ Fakten gibt (L.C. Gemmell et al. The management of menopause in women with a history of endometriosis: a systematic review. Human Reproduction Update, im Druck). Es existieren keine belastbaren Daten, die einem Sicherheit vermitteln könnten – aber auch keine, die ein hohes Risiko belegen.

Tatsächlich ausschließen kann man nicht, dass durch eine Hormontherapie die Erkrankung wahrscheinlicher wieder auftritt oder sich ggf. auch maligne verändern kann. Bei kritischer Durchsicht der Publikation findet man aber im Wesentlichen Fallberichte.

Meine Schlussfolgerung ist, dass ich keine 100%ige Sicherheit vermitteln kann, aber auch keine harten Daten vorliegen, die eine Hormontherapie bei einer Endometriose-Patientin verbieten.

Ihr

Michael Ludwig