Über eine prospektive, randomisierte Studie zur Lebensstil-Intervention bei übergewichtigen Frauen hatte ich schon berichtet. Dort wurde eine Lebensstil-Intervention über 6 Monate einer direkten Kinderwunschbehandlung gegenüber verglichen. Fazit war, dass innerhalb von 2 Jahren in der Gruppe mit einer direkten Therapie mehr Lebendgeburten zu verzeichnen waren. Die Komplikationen in der Schwangerschaft wurden durch eine Lebensstil-Intervention nicht gesenkt.

Die Daten waren und sind insofern bemerkenswert, weil damit gezeigt werden konnte, dass kurzfristig mit einer Lebensstil-Intervention für eine Schwangerschaft keine Vorteile erzielt werden können. Die langfristigen gesundheitlichen Vorteile einer Gewichtsreduktion sind unbestritten.

Die Daten wurden nun weiter ausgewertet mit der Frage, ob ggf. der Zielpunkt „konzipierte Lebendgeburten innerhalb von 24 Monaten“ gegenüber „Lebendgeburten innerhalb von 24 Monaten“ der bessere sei. Grundsätzlich verschwindet dann der signifikante Vorteil der Nicht-Lebens-Intervention – es gibt aber noch immer keinen signifikanten Vorteil für die Lebensstil-Intervention (RR 0,91, 95% KI 0,79 – 1,05). Dies galt auch, wenn die Studiengruppe abhängig vom Alter oder Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden.  (A. M. van Oers et al. Cost-effectiveness analysis of lifestyle intervention in obese infertile women. Human Reproduction, im Druck).

Ihr

Michael Ludwig