Eine Fallbeschreibung zur Beratung über kontrazeptive Maßnahmen ist im New England Journal of Medicine erschienen (Kathryn M. Curtis und Jeffrey F. Peipert. Long-Acting Reversible Contraception. N Engl J Med 2017; 376; 461-468).
Grundsätzlich findet man da nicht allzuviel Neues für die gynäkologische Praxis, die Kontrazeption ja unser tägliches Brot. Dennoch werden in dieser Arbeit nochmals relevante Zahlen aufgezeigt. So beträgt in Europa der Anteil ungeplanter Schwangerschaften 34%. Langwirksame Kontrazeptiva – IUDs und Implantate – sind bis zum Faktor 20fach sicherer als orale Kontrazeptiva, Pflaster oder Ringe. Die Versagerquote der zuletzt genannten Präparate ist besonders hoch bei jungen Anwenderinnen, etwa doppelt so hoch bei der unter 21jährigen im Vergleich zu älteren Anwenderinnen.
Insofern ist eigentlich gerade die Gruppe der Adoleszentinnen diejenige, die am meisten von diesen Präparaten profitieren würde – zumal die Familienplanung sich immer weiter nach hinten verschiebt und das mittlere Alter bei der ersten Geburt bei etwa 30 Jahren liegt. Das American College of Obstetricians and Gynecologists und die American Academy of Pediatrics empfiehlt tatsächlich auch langwirksame Präparate für alle Frauen, auch die Adoleszentinnen.
Ihr
Michael Ludwig
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