hCG-Gabe in der Lutealphase vermeidet weitere Aborte bei Frauen mit habituellen Aborten – so das Ergebnis einer retrospektiven kontrollierten Datenauswertung (Chelsea Fox et al. Luteal phase HCG support for unexplained recurrent pregnancy loss – a low hanging fruit? Reproductive Biomedicine Online, im Druck).
Die Autoren werteten historische Daten von 45 Frauen aus, die einmalig in der mittleren Lutealphase 5.000 IE hCG erhalten hatten und verglichen diese mit 53 Frauen, die nichts bekommen hatten. Alle Frauen litten unter habituellen Aborten unklarer Genese und waren adäquat abgeklärt worden.
Die Wahrscheinlichkeit für eine weiterlaufende Schwangerschaft stieg signifikant um das 2,4fache. Ist es also tatsächlich so einfach? Meine Einschätzung: Ich weiß es nicht – aber ich werde es erst dann glauben und klinisch einsetzen, wenn es prospektive, randomisierte, doppelt-blinde Daten zu dieser Fragestellung gibt. Es gab und gibt so viele Rezepte gegen Aborte bei diesen Patientinnen, kaum eines hatte über die letzten Jahre Bestand. Daher sollten wir uns nicht durch solche Mitteilungen verleiten lassen, bei denen völlig unklar bleibt, warum denn ein ausgewähltes Kollektiv hCG bekommen hat und andere Frauen eben nicht.
Ihr

Michael Ludwig