Männliche Nachkommen, die aus einer durch ICSI induzierten Schwangerschaft hervorgegangen sind, haben möglicherweise eine geringere Fertilität zu erwarten. Diese Beobachtung ist nicht wirklich überraschend, da einer der Schwerpunkte einer ICSI-Therapie die männliche Subfertilität ist und eben diese häufig genetische Ursachen hat, die bis heute ungeklärt sind. Dennoch gibt es jetzt erste Studienergebnisse zu diesen männlichen Nachkommen, die das frühe Erwachsenenalter erreicht haben (Florence Belva et al. Reproductive hormones of ICSI-conceived young adult men: the first results. Human Reproduction, im Druck).
54 junge Männer im Alter von 18 – 22 Jahren wurden mit spontan konzipierten Männern verglichen, es ging um Hormonanalysen. Dabei beobachteten die Autoren grundsätzlich keine Unterschiede, fanden aber signifikant häufiger niedrigere Inhibin B-Spiegel (< 10. Perzentile) und höhere FSH-Spiegel (> 90. Perzentile). Beide Hormone sind assoziiert mit der Hodenfunktion.
Zunächst mal ein interessantes Ergebnis. Spannend wird es in 10-20 Jahren, wenn wir die ersten Auswertungen zur Fertilität dieser Männer haben, gemessen an der Wahrscheinlichkeit induzierter Schwangerschaften.
Ihr

Michael Ludwig