Wir propagieren bei Frauen mit einem PCO-Syndrom einen OGTT – nicht wegen der Insulinresistenz, sondern damit wir keinen Typ 2 Diabetes mellitus übersehen! In einer prospektiven Untersuchung wurde nunmehr der Frage nachgegangen, ob man das langfristige Typ 2 Diabetes Risiko in einer PCO-Syndrom-Population besser differenzieren kann (M.-M.E. Ollila et al. Overweight and obese but not normal weight women with PCOS are at increased risk of Type 2 diabetes mellitus—a prospective, population-based cohort study. Human Reproduction, im Druck).
Es geht um eine langfristige Studie an einer Geburtenkohorte aus dem Jahr 1966 (n = 5.889), die im Alter von 14, 31 und 46 Jahren kontaktiert und teilweise auch mit Blutanalysen untersucht wurden. Im Alter von 46 Jahren wurden u.a. ein 2-h-75-g-OGTT bei 2.780 Frauen durchgeführt.
Die Autoren sehen das Typ 2 Diabetes mellitus-Risiko grundsätzlich erhöht bei der Diagnose eines PCO-Syndroms (2,51, 95% KI 1,38 – 4,56). Schaut man im Alter von 31 Jahren auf das langfristige Risiko, so ergibt sich keines für die normalgewichtigen PCO-Syndrom Frauen im Vergleich zu den normalgewichtigen Kontrollen (BMI < 25 kg/m2) (RR 1,10, 95% KI 0,31 – 3,80). Bei erhöhtem BMI allerdings lag das Risiko bei 3,08 (95% KI 1,39 – 6,81).
Es ist insofern durchaus indiziert primär bei den übergewichtigen Patientinnen einen OGTT zu empfehlen, um bereits bestehende Glukosestoffwechselstörungen frühzeitig erkennen bzw. das langfristige Risiko einschätzen zu können.
Ihr
Michael Ludwig
Hinterlassen Sie einen Kommentar
You must be logged in to post a comment.