Drei verschiedene AMH-Assays wurden von einer italienisch-niederländischen Arbeitsgruppe bei PCO-Syndrom-Patientinnen verschiedenen Alters untersucht. (Federica Barbagallo et al. Age-related Curves of AMH Using the Gen II, the picoAMH, and the Elecsys Assays in Women With Polycystic Ovary Syndrome. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2024; 109: 2561- 2570) Die Untersuchung beinhaltete Messungen von 2.725 Patientinnen zwischen 20 und 40 Jahren. Die höchsten Werte wurden mit dem picoAMH Assay (Ansh Labs), die niedrigsten mit dem Elecsys Assay (Roche) gemessen. Dazwischen lagen die altersentsprechenden Ergebnisse mit dem Gen II Assay (Beckman Coulter).

Die Differenz zwischen den Assays ist in Hinblick auf die grundsätzlich höheren AMH-Werte bei PCO-Syndrom-Patientinnen nicht relevant groß, sie liegt in bestimmten Lebensjahren bei etwa 2-3 ng/ml.

Die Kurven verlaufen insgesamt auf höherem Niveau als bei den Patientinnen ohne ein PCO-Syndrom und enden im Alter von 40 Jahren bei einer 50er Perzentile von 3,36 ng/ml, 4,87 ng/ml und 4,93 ng/ml mit den 3 Assays. Höchste Werte werden mit 6,11 ng/ml (26 Jahre), 7,65 ng/ml (26 Jahre) und 9,56 ng/ml (25 Jahre). Ebenfalls vom Verlauf der Werte her sehr einheitliche Ergebnisse.

Die erstellten Normkurven können helfen, ggf. verschiedene Messungen in verschiedenen Laboren miteinander ins Verhältnis zu setzen. Die Daten könnten zudem die Basis bilden für weitere Überlegungen eines sinnvollen cut-off als zusätzliches diagnostisches Kriterium eines PCO-Syndroms.

Ihr

Michael Ludwig