Hat die Höhe des AMH einen Bezug zu einer Vorgeschichte mit Subfertilität? Dieser Frage geht die Auswertung von Daten der Nurses Health Study II nach. (Leslie V. Farland et al. History of infertility and anti-Müllerian hormone levels among participants in the Nurses‘ Health Study II. Menopause 2024; im Druck: DOI: 10.1097/GME.0000000000002424)

Dazu lagen AMH-Werte von 1.758 prämenopausalen Frauen aus insgesamt 4 früheren Forschungsprojekten dieser prospektiven Beobachtungsstudie vor. Verglichen wurden 392 Frauen mit einer anamnestischen Subfertilität zu 1.366 Kontrollen. Zwischen den Werten zeigte sich mit 2,6 ± 3,3 ng/ml vs. 2,8 ± 3,0 ng/ml kein signifikanter Unterschied.

Die Autor:innen werteten dann die Daten für Subgruppen aus und fanden auch dafür keine Signifikanz. Am ehesten noch war der AMH-Wert im Mittel höher bei Frauen mit einer anovulatorischen Subfertilität, wobei auch dies die Signifikanzschwelle verpasste. Diese Beobachtung ist aufgrund der hohen AMH-Werte bei Frauen mit einem PCO-Syndrom nicht unerwartet.

Insgesamt aber zeigt diese Auswertung einmal mehr sehr gut, dass der AMH-Wert per se kein diagnostisches Kriterium für eine Subfertilität darstellt.

Ihr

Michael Ludwig