Eine sehr umfangreiche Analyse wird zum Thema prämature Ovarialinsuffizienz und Osteoporose- bzw. Frakturrisiko publiziert. (A.R. Jones et al. Bone health in women with premature ovarian insufficiency/early menopause: a 23-year longitudinal analysis. Human Reproduction 2024; im Druck: https://doi.org/10.1093/humrep/deae037)
Die Kurzmitteilung ist: Eine prämature Ovarialinsuffizienz ist assoziiert mit einem signifkkant erhöhten Risiko für eine Osteoporose und Frakturen – das ist nicht überraschend und nicht neu.
In dieser Datenbankanalyse mit 610 Frauen mit prämaturer Ovarialinsuffizienz oder früher Menopause und 7.993 Frauen mit einem unauffälligen Menopausenalter ≥ 45 Jahre gibt es allerdings – wenn man im Artikel etwas sucht – eine noch viel relevantere Mitteilung: 29,2% der Frauen in der Risikogruppe haben nie in ihrem Leben eine hormonelle Substitution genutzt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung nutzten nur 55,3% eine menopausale Hormontherapie oder kombinierte Kontrazeptiva. Im Median wurde eine Therapie von allen Frauen – dies wird in der Auswertung nicht nach Risiko- und Kontrollgruppe unterschieden – über 12 Monate genutzt.
Wünschenswert wären noch konkretere Angaben zu den Frauen in der Risikogruppe. Die vorliegenden Daten aber belegen einmal mehr, dass das höchste Risiko der Betreuung dieser Risikogruppe darin liegt, dass die so vorteilhafte hormonelle Substitution viel zu kurz und von viel zu wenigen genutzt wird. Es ist unsere Aufgabe in der täglichen Praxis solche Patientinnen immer wieder an die Vorteile einer hormonellen Substitution zu erinnern.
Ihr
Michael Ludwig
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