Die Effektivität einer präkonzeptionellen Gewichtsreduktion wurde in einer neuen Meta-Analyse untersucht. (Ann E. Caldwell et al. Effectiveness of preconception weight loss interventions on fertility in women: a systematic review and meta-analysis. Fertility & Sterility 2024; im Druck: https://doi.org/10.1016/j.fertnstert.2024.02.038)

Eingeschlossen wurden Publikationen, die über prospektiv, randomisierte Studien berichteten, die eine aktive Gewichtsreduktion gegenüber Kontrollen verglichen haben. Die Arbeit konnte 16 Studien bzgl. einer Schwangerschaft (n = 3.588), 13 bzgl. einer Lebendgeburt (n = 3.329) und 11 bzgl. einer Fehlgeburt (n = 3.248) auswerten.

Die Chance auf eine Schwangerschaft war durch die Intervention erhöht (RR 1,24, 95% KI 1,07 – 1,44), nicht aber die Chance auf eine Lebendgeburt (RR 1,19, 95% KI 0,97 – 1,45) oder einen Abort (RR 1,17, 95% KI 0,79 – 1,74). Je höher der BMI, desto effektiver war die Gewichtsreduktion.

Was bedeutet das? Es zeigt etwas auf, das wir aus den Studien der vergangenen Jahre bereits lernen konnten: Die Gewichtsreduktion ist für den „kurzfristigen“ Effekt einer Schwangerschaftschance nicht so effektiv, wie immer erhofft. Da der langfristig positive Effekt auf das metabolische Risiko einer Frau aber unbestritten vorhanden ist, sehe ich genau darin den großen Vorteil. Man sollte den Trigger des Kinderwunsches nutzen, um die Gewichtsreduktion anzustreben und so den kleinen Effekt auf die Schwangerschaftschancen sowie den großen auf die langfristige Gesundheit mitzunehmen.

Ihr

Michael Ludwig