Das Thema führt immer wieder zu Fragen: Darf man nach einem Mammakarzinom dennoch vaginal mit Östriol therapieren, ohne das Rezidivrisiko zu steigern? Eine aktuelle Arbeit hat dies erneut aufgegriffen (Lauren Vicker et al. Vaginal Estrogen Therapy Use and Survival in Females With Breast Cancer. JAMA Oncol. 2024;10(1):103-108. doi:10.1001/jamaoncol.2023.4508)
Ausgewertet wurden 2 Kohorten in Schottland und Wales mit fast 50.000 Frauen mit Mammakarzinom zwischen 49 und 70 Jahren. 5% der Frauen nutzen vaginale Östrogenpräparate. Das Risiko, an einem Mammakarzinom zu versterben, war in dieser Gruppe nicht erhöht gegenüber Nicht-Anwenderinnen (RR 0,77, 95% KI 0,63 – 0,94).
Ihr
Michael Ludwig
Lieber Professor Ludwig, vor vielen Jahren erzählte der von mir verehrte Freund u Kollege Prof.Hanker als Podiumsmitglied, dass bei ihm in Trier immer wieder Französinnen mit Mammacarcinom auftauchten, die von ihren Ärzten Östriolvaginalsupp. Ganz selbstverständlich bekommen. Prof.Kaufmann antwortete, dass das sicher unbedenklich sei, er es aber wegen des Beipackzettels und der Angst der Frauen nicht verordnen würde. Ich habe es dann getan, kam aber zumeist gegen den Beipackzettel nicht an. Ein Argument von mir war: der hohe Östriolspiegel während der Schwangerschaft beschleunigt auch nicht das Mammaca.wachstum .
Danke für ihre Infos
Mit freundlichen Grüßen