Topiramat hat als CYP3A4-Induzierer in höherer Dosierung relevante Wechselwirkungen mit Steroidhormonen. Für die Prävention einer Migräne werden üblicherweise unter 200 mg Topiramat eingesetzt, die nach aktueller Datenlage keinen relevanten Einfluss auf die Steroidhormonkonzentrationen haben.

Eine retrospektive Datenanalyse hatte zum Thema, mit klinischen Daten anhand von Verschreibungsdaten zu prüfen, ob es bei Überschneidung zwischen der Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva und Topiramat zu mehr ungewollten Schwangerschaften kam. (Amir Sarayani et al. Real-world effect of a potential drug-drug interaction between topiramate and oral contraceptives on unintended pregnancy outcomes. Contraception 2023; im Druck: doi: 10.1016/j.contraception.2023.109953)

63.649 Episoden einer überlappenden Einnahme wurden zu 59.012 Episoden ohne Topiramat, nur mit hormoneller Kontrazeption, verglichen. Das mittlere Alter betrug 29,2 ± 9,0 bzw. 29,0 ± 9,3 Jahre. Die Versagerquote betrug 1,3 pro 100 Frauenjahre (95% KI 1,1 – 1,6) bzw. 1,3 (95% KI 1,1 – 1,6), was zu einem adjustierten RR 1,00 (95% KI 0,80 – 1,26) führte – insofern gab es keinen erkennbaren Unterschied.

Die Autorengruppe sieht insofern die pharmkologischen Studien bestätigt, dass bei unter 200 mg Topiramat die Wirkung hormoneller Kontrazeptiva nicht beeinträchtigt wird.

Ihr

Michael Ludwig