Durch das Verlinken von Daten verschiedener Register in Massachusetts konnte eine Arbeitsgruppe der Frage nachgehen, inwieweit Schwangerschaften bei Frauen mit einem PCO-Syndrom komplizierter verlauf, komplizierter enden und die Kinder ggf. ein schlechteres neonatales Outcome haben. (Leslie V. Farland (2022) Polycystic ovary syndrome and risk of adverse pregnancy outcomes: a registry linkage study from Massachusetts. Human Reproduction, im Druck. https://doi.org/10.1093/humrep/deac210)

Von 91.825 Entbindungen zwischen 2013 und 2017 konnten 3,9% mit einem PCO-Syndrom identifiziert werden (n = 3.552). Diese Frauen hatten ein höheres Risiko für einen Gestationsdiabetes (RR 1,51, 95% KI 1,38 – 1,65) und eine Präeklampsie, Eklampsie oder einen schwangerschafts-induzierten Hypertonus (RR 1,25, 95% KI 1,15 – 1,35). Die Schwangerschaft wurde häufiger per Sectio beendet (RR 1,07, 95% KI 1,02 – 1,11). Das Risiko für einen Gestationsdiabetes war – nicht überraschend – auch abhängig vom BMI. Die Kinder wurden häufiger früh geboren (RR 1,17, 95% KI 1,06 – 1,29).

Die Daten wurden adjustiert bzgl. des mütterlichen Alters, des BMI vor der Schwangerschaft, des ethnischen Hintergrunds, Zahl vorangegangener Geburten, Vorgeschichte eines Hypertonus und eines Diabetes mellitus.

Interessanterweise werden weitere Daten zur Fertilität von PCO-Syndrom-Patientinnen bestätigt: Frauen mit einem PCO-Syndrom konzipierten häufiger mit einer assistierten Reproduktion (20,8% vs. 7,9%), gaben anamnestisch eine Subfertilität an (Konzeptionsdauer > 1 Jahr) (47,7% vs. 13,3%) und hatten seltener zwei oder mehr Geburten (43,7% vs. 51,4%). Interessanterweise waren die Frauen in den beiden Gruppen relativ gleich alt (33,11 ± 4,12 vs. 33,23 ± 3,80 Jahre, Kontrollen vs. PCO-Syndrom).

Ihr

Michael Ludwig