Ein PCO-Syndrom beinhaltet eine Follikelreifungsstörung, insofern Zyklusstörungen und geht einher mit einem metabolischen langfristigen Risiko. Zu den Folgen des metabolischen Risikos gehört die Entwicklung einer nicht-alkoholischen Steatosis hepatis. Anhand einer koreanischen Datenbank wurde geprüft, inwieweit allein Zyklusauffälligkeiten mit einer nicht-alkoholischen Steatosis hepatis (NAFLD) assoziiert sind. (In Young Cho et al. Long or Irregular Menstrual Cycles and Risk of Prevalent and Incident Nonalcoholic Fatty Liver Disease. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2022; 107: e2309-e2317)

Dazu wurden Daten der Kangbuk Samsung Health Study verwendet, die prämenopausale koreanische Frauen unter 40 Jahren zwischen 2011 und 2017 eingeschlossen hatte. Dies Frauen wurden jährlich oder alle 2 Jahre untersucht. Für diese Untersuchung musste zumindest ein follow-up Besuch erfolgt sein.

Die longitudinale Auswertung beinhaltete 51.118 Frauen, die keine NAFLD bei der Eingangsuntersuchung aufwiesen. Ein Zyklus galt als „lang“, wenn er über 40 Tage andauerte. Im medianen Follow-up von 4,4 Jahren fand sich eine NAFLD in 8,9% der Frauen. Lange oder unregelmäßige Zyklen waren nach multivariabler Adjustierung mit einer NAFLD assoziiert (aHR 1,22, 95% KI 1,14 – 1,31). Wurden in dieser Analyse die Zykluslängen, Rauchen, Alkohol, physische Aktivität, Parität, HOMA-IR und BMI als zeit-abhängige Variablen eingerechnet (Basisalter, klinisches Zentrum für die Untersuchung, Jahr der Untersuchung, Ausbildung, Menarchenalter waren zeit-fixe Variablen), so stieg die aHR auf 1,49 (95 % KI 1,38 – 1,60).

Der Ausschluss von Frauen mit einem vermuteten PCO-Syndrom, wobei dies für eine Subkohorte mittels Sonographie beurteilt wurde ohne weitere Daten zu Androgenen, führte zu einem etwas geringeren Risiko (aHR 1,32, 95% KI 1,15 – 1,52), das jedoch immer noch erhöht war, so dass ein PCO-Syndrom allein die Assoziation nicht erklären konnte.

Die Daten sind interessant und lassen die Frage offen, warum diese Assoziation besteht, ob man die Risikopatientin noch besser identifizieren kann, ob es ggf eine Prävention für die NAFLD bedeutet, den Zyklus zu regulieren.

Ihr

Michael Ludwig