Eine Übersichtsarbeit mit systematischem Review vorhandener Studien kommt zu dem Schluss, dass nach einer gestationsbedingten Trophoblasterkrankung jede hormonelle Kontrazeption per se als sicher eingestuft werden kann. (Jill M. Hagey et al. Contraceptive Use Following Gestational Trophoblastic Disease: A Systematic Review. Contraception 2024; im Druck: doi:https://doi.org/10.1016/j.contraception.2024.110488)
Unter den Begriff der gestationsbedingten Trophoblasterkrankungen (gestational trophoblastic disease) fallen benigne, potentiell maligne und maligne Erkrankungen, deren Ursprung das Plazentagewebe ist. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1:1.000 Schwangerschaften. 50% der malignen Formen, maligner Trophoblasttumor (gestational trophoblastic neoplasia) geht aus Molenschwangerschaften hervor.
Die 5 Autorinnen identifizierten insgesamt 5.104 Publikationen, von denen sie 42 in ihre Übersichtsarbeit einschließen konnten. Mehr als die Hälfte der Publikationen beinhalteten Fallberichte (n = 22), nur 2 prospektive, randomisierte Studien wurden gefunden. Nur 1/4 der Studien stammt aus dne letzten 5 Jahren, über die Hälfte der Studien wurde vor mehr als 20 Jahren publiziert. Die prospektiven, randomisierten Studien beinhalteten den Vergleich von kombinierten Kontrazetpiva gegenüber Barrieremethoden bzw. einer Kupferspirale
Relevant war v.a. das Ergebnis, dass der Abfall des hCG durch die gewählte kontrazeptive Methode nicht beeinflusst wurde und das Risiko für eine maligne Trophoblasterkrankung nicht stieg. Das Risiko für eine maligne Entwicklung nach einer Molenschwangerschaft betrug bei hormonellen Methoden 14,8% und bei nicht-hormonellen Methoden 16,6%.
Die früher formulierte Sorge, dass die Anwendung hormoneller Kontrazeptiva zu einem langsameren Abfall des hCG führen könnte oder das Risiko für eine maligne Entwicklung steigere, lässt sich insofern anhand der Studienlage nicht bestätigen.
Ihr
Michael Ludwig
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