Eine Publikation in der Zeitschrift Menopause hat zum Thema, ob eine frühere HRT im weiteren Verlauf das Leben die physische Fitness positiv beeinflusst. (Jorgen Antonin Wullems et al. Evaluating the effects of hormone therapy termination on skeletal muscle and physical independence in postmenopausal women. Menopause; im Druck: DOI: 10.1097/GME.0000000000002356)
Die 50 in die Studie eingeschlossenen Frauen waren etwa 71 Jahre alt mit einem BMI von etwa 26 kg/m2 und einer Latenz seit Absetzen der HRT in der Studiengruppe (n = 19) von 8 Jahren. Die Kontrollgruppe umfasste 31 Frauen. Das mittlere Menopausenalter betrug etwa 50 Jahre.
In der Studiengruppe musste die HRT für mindestens 9 Monate angewendet worden sein, die mittlere Dauer betrug 8,1 ± 4,1 Jahre, die Zeit seit dem Absetzen 15,9 ± 5,8 Jahre.
Über 7 Tage wurde die körperliche Aktivität dieser Frauen aufgezeichnet und dann analysiert.
Die Muskelkraft und -struktur, beurteilt anhand des Musculus gastrocnemius (Wadenmuskel), war vergleichbar. Allerdings zeigten die Frauen in der Gruppe, die früher eine HRT angewendet hatten, eine höhere sportliche Aktivität.
Die Autor:innen postulieren, dass die HRT ggf. langfristig einen positiven Effekt auf die Vitalität haben könnte. Kann sein. Genauso gut aber kann sich auch in diesen Studiendaten einmal mehr ein healthy user effect widerspiegeln, eine Assoziation und eben keine Kausalität. Was dafür sprechen könnte, meiner Meinung nach, ist die ungewöhnlich lange Zeit einer HRT-Anwendung bei einem unauffälligen mittleren Menopausenalter. Die Anwendungsdauer ist, um das auch klarzustellen, per se nicht schlecht oder nachteilig – sie zeigt aber, dass diese Frauen ggf. anders mit der HRT umgehen, diese anders einschätzen, als das üblicherweise der Fall ist.
Ihr
Michael Ludwig
Hinterlassen Sie einen Kommentar
You must be logged in to post a comment.