Die Substitution der Lutealphase mit Dydrogesteron ist mittlerweile integraler Bestandteil reproduktionsmedizinischer Behandlungen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt allerdings, dass man sich auf die erwirkten Dydrogesteron- und 20-a-Dihydro-Dydrogesteron-Spiegel nicht verlassen kann: Es gibt Patientinnen, bei denen suboptimale Spiegel erreicht werden, wobei es irrelevant war, ob die Ausgangssubstanz (Dydrogesteron) oder die Wirksubstanz (Dihydro-Dydrogesteron) gemessen wurde. Die Lübecker Arbeitsgruppe, die diese Studie durchgeführt hat, spekuliert insofern, ob eine höhere Dosis Dydrogesteron appliziert werden sollte. Möglicherweise könnte man in der Zukunft die Situation auch individuell abhängig vom vorab bestimmten Resorptionsverhalten entscheiden. (Kay Neumann et al. Dydrogesterone and 20a-dihydrodydrogesterone plasma levels on day of embryo transfer and clinical outcome in an anovulatory programmed frozen-thawed embryo transfer cycle: a prospective cohort study. Human Reproduction, im Druck)

Das sind spannende und vielversprechende Daten zu einer individuellen Therapie von Patientinnen ggf. auch im Rahmen habitueller Aborte und deren Prävention.

Ihr

Michael Ludwig